Es ist jedoch zu vermuten, spätestens dann, als sie begannen Metalle für Waffen einzuschmelzen, und gelernt hatten, das Metall zu biegen. Frauen hatten schon vor tausenden von Jahren kapiert, dass so ein funkelndes Etwas ein ultimativer Liebesbeweis des Mannes sein konnte oder musste. Für Männer hingegen, besonders bei Königen und Edelmännern war der Ring stets ein Symbol der Macht und der Zusammengehörigkeit. Logen, Geheimbünde, Rockergangs und andere Clubs der organisierten Kriminalität können ein Lied davon singen. Während wir Männer bis zum Auftauchen einer gewissen Alice S. noch Herr der Ringe und ihrer Trägerinnen waren, hat sich das heute glücklicherweise geändert.
Die Männer sind heute nicht mehr Herr der Lage, höchstens der Kosten, und die Frauen bestimmen endlich selbst wie lange sie den Ehering (falls überhaupt) tragen. Im Schmitt heute 3-4 Jahre, bevor er zum ersten Mal abgestreift wird. Und das ist auch gut so, wenn man bedenkt, wie viele tolle Schmuckdesigner es gibt. Und beileibe nicht nur für Trauringe. Wäre doch schade, wenn Frau nicht in den Genuss käme, von zusätzlichen Eroberungsringen anderer Männer oder Versöhnungsdiamanten jüngerer Lover zu profitieren. Doch was bleibt uns Männern schon übrig, als unser sauer verdientes Geld in diese Frauenherzen zum Schmelzen bringenden süssen Girokontenvernichter zu stecken? Wir sollten vielleicht anfangen, uns mal vom weiblichen Geschlecht beschenken zu lassen. Für unsere Treue ( wenn denn vorhanden).
Oder für unsere ausfallenden Haare, die uns heimsuchen, wenn die Ladies wieder mal Hormonschwankungen oder andere Nörgelnotwendigkeiten haben. Oder aber wir kaufen uns endlich selbst mal wieder Ringe. Coole, mit guten Erinnerungen verbundene Beweise unserer Eigenliebe. Ein Ring, der uns an die beste Nacht unseres Lebens erinnert, an den ersten beruflichen Durchbruch oder unsere erste genetische Reproduktion. Oder einfach einen Ringerwerb, weil wir die Beauty von letzter Nacht mit ihrer hübschen Freundin zusammen genießen durften. Einen Ring an der Hand zu tragen, ist schließlich immer noch besser als einen durch die Nase. Es gibt ja schon genug Tanzbären unter uns. Wir sollten endlich anfangen, ihre Zahl deutlich zu reduzieren. Und ein eigener Ring wäre sicher ein guter Anfang. Ein Ring, der uns daran erinnert, wer wir wirklich sind: Männer mit Herz!